Mit dem Schiff und Zug nach Hallstatt, um den Dr.-Morton-Weg zu erkunden – ob dieser Ausflug so funktioniert hat, wie ich es mir vorgestellt habe? Jetzt zum nachlesen!

Griaß enk!

An einem schönen Tag im Oktober wollte ich nach Hallstatt fahren, um den „Dr.-Morton-Weg“ zu erkunden. Die Anreise wollte ich diesmal aber nicht einfach per Taxi bestreiten, sondern mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (in diesem Fall Zug und Schiff) und dabei die Barrierefreiheit testen!

Ohne Planung geht´s nicht

Einfach hin zum Bahnhof und fahren? Leider mit dem Rolli keine Option! Also reservierte ich mir einen Tag vorher telefonisch beim ÖBB Kundenservice die Einstiegshilfe für Rollstuhlfahrer bzw. fragte ob der Zug ein Niederflurzug sei. Dies wurde mir bestätigt. Ich buchte die entsprechende Fahrt, die mir der freundliche Mitarbeiter am Telefon herausgesucht hatte und der nächste Tag konnte kommen. Meine ursprünglich gewünschte Fahrtzeit zu einem etwas späteren Zeitpunkt, war laut Auskunft nicht barrierefrei.

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Oder?

Mein Arbeitsassistent Herb und ich machten uns also am nächsten Morgen um 8:00 Uhr auf den Weg zum Bahnhof, so dass wir unseren Zug um 8:30 Uhr pünktlich erreichen. Nach einer kurzen Wartezeit am Bahnhof, fuhr auch schon der Zug ein. Jedoch merkte ich schnell, dass ich mit dem Zug wohl nicht nach Hallstatt kommen würde. Denn trotz dessen, dass es ein Niederflurzug war, war der Abstand zwischen Bahnsteig und Zug zu groß, sodass ich nicht einsteigen konnte. Leider war aber auch kein Bahnbediensteter vor Ort, der mir helfen konnte. (Anmk. am Bahnhof in Bad Goisern gibt es leider auch keinen Informationsschalter mehr, nur noch Ticket-Automatenbetrieb)

Versuch Nummer 2

Also blieb uns nichts anderes übrig, als auf unsere ursprünglich gebuchte Verbindung 1 Stunde später zu warten. Als wir ca. 45 Minuten später wieder zurückkamen, verbrachten wir noch ca. 15 Minuten am Bahnhof und als der Zug dann kam, konnten wir aber nicht einsteigen. Dieser hatte nämlich drei Stufen und war für mich als Rollstuhlfahrer natürlich nicht passierbar. So fuhr ich unverrichteter Dinge wieder vom Bahnhof weg.

Plan (P)B – der Postbus als letze Chance

Nun war guter Rat teuer, denn auch meinen Lieblingstaxiunternehmen hatte nach telefonischer Anfrage leider kein Fahrzeug für mich frei. Wir wollten unser Vorhaben schon fast abbrechen, doch fiel mir dann ein, dass wir mit dem Postbus nach Hallstatt fahren könnten. Privat war ich kürzlich auch so unterwegs und das hat sehr gut funktioniert.

Also suchte ich im Internet kurzerhand die nächste Busverbindung nach Hallstatt. Dann hatten wir alle Hände bzw. Füße voll zu tun, um noch rechtzeitig zur Bushaltestelle zu kommen, denn die Abfahrt war nur 10 Minuten später. Weil wir aber sehr schnell waren, schafften wir es noch rechtzeitig. Und hatten dann auch noch das Glück, dass der Bus eine Rollstuhlrampe verbaut hatte und ich problemlos einsteigen konnte!

Gosaumühlen-Stopp

Wir fuhren bis zum Umsteigeplatz Gosaumühle, wo schon der nächste Bus (diesmal mit Hebelift ausgestattet) auf uns wartete. 10 Minuten  später erreichten wir auch schon Hallstatt und konnten beim Busterminal aussteigen.

Endlich in Hallstatt

Dann ging´s zu Fuß weiter Richtung Dr.-Morton-Weg. Da an diesem Tag wirklich schönes Wetter herrschte, konnte ich von dort aus die herrliche Aussicht auf den Hallstättersee genießen.

Auf ein „Dischgu“ zu Johannes Janu

Auf dem Rückweg schauten wir noch kurz bei Johannes Janu auf einen kleinen Dischgu (goiserisch für Plausch) vorbei, bevor wir uns wieder zurück zum Busterminal begaben und unsere Fahrt in Richtung Gosaumühle antraten.

Wer meinen ersten Besuch bei Johannes versäumt hat – HIER nachlesen -> Johannes Janu’s Drechslermeisterei

Abreise reibungslos… oder auch nicht

Bis zur Ankunft in der Gosaumühle verlief unsere Fahrt reibungslos, doch als mich der freundliche Busfahrer wieder aussteigen lassen wollte, streikte auf einmal die Liftplattform. Diese ließ sich zwar bis auf den Boden absenken, ging jedoch nicht mehr auf. Der Übeltäter war eine fehlerhafte Sicherung. Dies führte dazu, dass wir unseren Anschlussbus verpassten und 1 Stunde warten mussten, bis wir den nächsten Bus nach Bad Goisern nehmen konnten…

Mein Fazit zum Öffi-Ausflug per Rolli

In Zukunft werde ich wohl nicht mehr mit der ÖBB fahren, da die Züge ohne mich abfahren, auch wenn ich hinein will und die Organisation für Rollstuhlfahrer sehr schwierig ist. Entweder greife ich auf das Goiserer Taxi zurück oder erkunde mit dem Postbus weiter die Welterberegion.

Pfiat enk und bis boid,

Alex