Alex im Gespräch mit der Gosauerin Gabi Grill über ihr liebstes Hobby, das „Hosnkraxnsticken“ 

Griaß enk, liebe Leser des Welterbeblogs!

Als ich vor einiger Zeit die drei Perlenstickerinnen aus der Gosau interviewte, kamen wir unter anderem auch auf das „Hosenkraxnsticken“ zu sprechen – auch eine Besonderheit bei uns im Welterbe – vor allem, weil sie wirklich auch nur dort getragen werden! Somit war direkt ein neues Thema gefunden…

Ab nach Gosau!

Mit dem Goiserer Taxi ging’s also wieder mal in die Gosau ins Kulturzentrum. Da die Fahrerin sehr zügig unterwegs war, blieb mir dann noch etwas Zeit bis zum eigentlichen Interview-Termin – perfekt, um noch ein bisschen die Sonnenstrahlen zu genießen.

Währenddessen traf ich eine nette Nachbarin und kam mit ihr ins Gespräch. Unter anderem erzählte sie mir von den „Raukerln“, einem Süßgebäck, dass ihre Schwiegermutter immer gemacht hat. Wer weiß, vielleicht mache ich auch mal einen Beitrag über die süssen „Raukerln“ – dat’s enk interessieren?

Wenig später war es dann so weit. Ich traf Gabi, die Hosenkraxn-Stickerin. Nachdem wir im Saal des Kulturzentrums Platz genommen und uns ein Getränk besorgt hatten, konnte das Interview auch schon starten.

15 Jahre Erfahrung

Gaby ließ sich die Hosnkraxn für ihren Sohn früher von jemanden machen. Als ihr zweiter Sohn dann auch eine wollte, dachte sie sich: „des probier i selbst“. Seitdem stickt sie Hosenkraxn – mittlerweile seit 15 Jahren. An einer Hosnkraxn arbeitet sie ganze 70-80 Stunden – jeden Tag ein bisschen.

Laut Gaby ist das Besondere an selbst gemachten Kraxn, dass nicht jeder eine hat und sich auch nicht jeder eine selbst machen kann. Damit das Stück wirklich unverwechselbar wird, stickt Gabi zusätzlich auch noch die Initialien des Trägers auf die Kraxn. Auf die Frage, wie viele sie schon gemacht hat, antwortete mir Gabi, dass sie sicher schon ca. 30 Kraxn gefertigt hat.

Garn & Leder

Ihre dafür benötigten Stoffe und das passende Garn (Mouliné Garn) kauft sich Gabi in der Gosau im „Dorfladen“.
Die Abschlüsse der Kraxn, die aus Leder gemacht werden, werden in einer Ischler Lederei gefertigt und angenäht.

Übrigens: jeder kann sich sein gewünschtes Muster bei der Kraxn selbst aussuchen.

Wonn´s veigit donn veigits… 

Ich zeichne meine Interviews immer mit einem Recorder auf – diesmal gab es aber eine kleine technische Panne. Erst danach ist mir aufgefallen, dass der Recorder zum ersten Mal gar nichts aufgezeichnet hat. Deswegen musste ich das Interview auch noch ein zweites Mal führen. Und wie man nun lesen kann, hat es dann funktioniert.

Goiserer Kreuzverhör – Gosauer Edition 

Natürlich nahm ich auch Gabi wieder ins Kreuzverhör:

Wo is dei Lieblingsplatzerl in da Gosau? Überoi im Wåld.

Kånnst du jodeln? Na.

Wöchan Berg håst du am öftern bstiegn? Kalmberg, Donnerkogel und Dachstein.

Wöcha Rolle dadst du gern amoi in an Heimatfilm spün wolln? A Rolle, de wos mid Kinder z´toa hod.

Wos mechst du meine Leser no mid am Weg gebm? I dua des Kraxn stickn gern, weil´s mi beruhigt, entsponnt und sehr gfreit.

Donkschee Gabi fia de gschmohe Unterhaltung

Pfiat enk und bis boid,

Alex