1997 wurde unsere Region Hallstatt / Dachstein Salzkammergut ins Welterbe aufgenommen – Grund zum feiern!

Griaß enk, liebe Leser von IRDW!

Diese Woche gibt es den wohl wichtigsten Beitrag – den ohne Welterbe Verein würde es diesen Blog nicht geben!

Am Ostermontag, 18. April, fand der internationale Unesco Welterbetag statt – an über 120 Plätzen weltweit. 2022 bedeutet dies ein rundes Jubiläum für unsere vier Welterbegemeinden (Bad Goisern am Hallstättersee, Hallstatt, Obertraun und Gosau) – sie dürfen ihre 25jährige Zugehörigkeit feiern! Grund genug für eine weitere Premiere: ein Welterbe-Fest im schönen Strandbad Untersee, direkt am Hallstättersee. Vorgestellt wurde die Vielfältigkeit und lange Geschichte unserer einzigartigen Welterberegion, die übrigens 300qkm umspannt. Mit dabei: regionale Brauchtums-Vereine, Schulen, Museen der Region und das Naturhistorischen Museum Wien. Aber was bedeutet es überhaupt Welterbe-Region zu sein? 

(Text: Katharina Steglegger)

Das Unesco Welterbe & die Region Hallstatt / Dachstein Salzkammergut

Vor genau 50 Jahren wurde ein gemeinsames Ziel formuliert: die Natur- und Kulturschätze der Welt zu bewahren und zu schützen. Für uns und für kommende Generationen. Vor 30 Jahren unterzeichnete Österreich die Welterbekonvention – seit 1997 ist die Region Hallstatt / Dachstein Salzkammergut Teil des Welterbes! Denn 7000 Jahre Salzproduktion haben eine einzigartige Kulturlandschaft entstehen lassen – mit besonderem Handwerk und einer unverwechselbaren Salz- und Holzwirtschaft.

Der Weg zu diesem gewichtigem Status ist aber alles andere als einfach.

Wir wissen, dass unsere Region etwas Besonderes ist (7000 Jahre Salz!). Es bedarf aber einer Einreichung zur Aufnahme ins Welterbe, die von der zuständigen UNESCO Behörde geprüft und klarerweise wegen der Einzigartigkeit auch bewilligt wurde. Dafür schlossen sich die Gemeinden Bad Goisern am Hallstättersee, Hallstatt, Obertraun und Gosau zusammen, gründeten den Welterbeverein und freuten sich über die Eintragung in die Liste der UNESCO Welterbe-Stätten. 10 davon gibt es in Österreich (eine schöne Übersicht auf http://welterbetag.at )

Offizielle Info Welterbe: Damit ein Bauwerk, ein Ensemble von Gebäuden, ein Naturdenkmal oder eine Landschaft als Welterbe gelten, muss eine zentrale Bedingung erfüllt sein: Das Kultur- oder Naturgebilde muss „außergewöhnlichen universellen Wert“ besitzen. Das heißt: Es muss aus der Fülle vergleichbarer Objekte deutlich herausragen. Und: Sein Verfall oder die mutwillige Zerstörung wären ein unwiederbringlicher Verlust für die Menschheit. Externe Fachberater aus Kultur- und Naturschutzorganisationen prüfen die Anträge und empfehlen dem Welterbekomitee die Aufnahme oder Ablehnung. In dem Verfahren werden Gesichtspunkte wie kulturelle Diversität und Nachhaltigkeit besonders berücksichtigt (Quelle: welterbetag.at)

(Text: Katharina Steglegger)

Ausstellungen beim Welterbefest

Nach dem Motto: „vom See zum Salz“ fanden beim Welterbefest die verschiedensten Ausstellungen & Vorstellungen an vielen kleinen Stationen statt. Gelebtes Brauchtum, Historisches & Wiederentdecktes. Interessant für Jung & Alt. Und genauso gemischt waren auch die Besucher! Das Naturhistorische Museum Wien war mit ihren Teams von Archäologie am Berg (Salzwelten Hallstatt) rund um Welterbe-Koryphäe Hans Reschreiter vor Ort. Der Goiserer Plättenbauverein lud in die neue Bootshütte ein und war natürlich auch mit beiden Schmuckstücken am Hallstättersee unterwegs. Aber nicht nur diese: Mutige probierten das nachgebaute Fellboot aus (Löcher wurdem übrigens mit Butter gestopft weil besser als Wachs)! Am Stand der Saline konnte Salz geschlagen werden, Beile aus der Bronzezeit konnte man genauso testen wie alte Zugsagl, mit denen die Holzknechte vor 100 Jahren gearbeitet haben. Das Welterbemuseum Hallstatt und die Welterbeschule spendierten Einblicke. Das Goiserer Heimatmuseum und die Goldhaubenfrauen waren genauso vertreten wie eine Abordnung von Sennerinnen aus Gosau. Zu den Pfahlbauten rund um die Alpen hat man allerhand interessantes erfahren, wie auch zum römischen Limes. Insgesamt waren somit 3 oberösterreichisch Welterbestätten vor Ort vertreten. So vü zum segn und zu wenig Zeit…

Natürlich gibts koa Festl bei uns, ohne a gschmohe Musi & was zum Essen! D`Seer Musi (MK Untersee) haben nachmittags Stückln aufgespielt, beim Festakt hat dann die Salinenmusikkapelle Hallstatt durchs Programm begleitet.

(Leider war Alex am Montag beim Welterbefest nicht vor Ort, somit gibt es auch keinen Erlebnisbericht von ihm. Dafia nimm enk i, Katharina, mit)

Gschmohe Feierlichkeiten

Abgerundet hätte das Bild dieser wunderbaren Veranstaltung allerdings noch regionale Schmankerln – die zumindest in Form von vor Ort geräucherten Saiblingen aus dem Grundlsee, verfeinert von der Senferei AnnaMax, vorhanden waren. A bissl a Kritik derf scho sei – Schnitzlsemmel, Bosna & Co vom Vieh Heli ham eh supa guad ausgschaut & gschmeckt, aber i hätt ma oafach traditionelle Holzknechtnocka, Bauernkrapfn, Schneeballen oä gewünscht. 

Zum offiziellen Teil der Welterbe-Feier wurden nicht nur zahlreiche Ehrengäste aus nah und fern begrüsst (alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen) – sondern natürlich auch alle vier Bürgermeister der zugehörigen Gemeinden. Leopold Schilcher (Bad Goisern am Hallstättersee – sovü Zeit muass sein), Alexander Scheutz (Hallstatt) Egon Höll (Obertraun), Markus Schmaranzer (Gosau). Moderiert wurde der Festakt mit viel Witz von Günther Madlberger. Hans Reschreiter bekam zudem erstmalig den Welterbepreis für seine besonderen Verdienste in der Region und speziell bei Archäologie am Berg, verliehen. Dieser wusste von nichts und war so gerührt, dass er die speziell gestaltete Statue zum Wanderpokal ernannte.

Und als der Krippenstein dann im letzten Licht des Tages glühte, ging ein wunderschöner Nachmittag und ein überaus gschmoher Abend zu Ende! Schätzen und Schützen – das sind wir unserer Welterberegion schuldig!

Organisiert wurde dieses Fest vom Welterbeverein und vom Tourismusverband Dachstein Salzkammergut
(Text: Katharina Steglegger)

BGM Leopold Schilcher zum Welterbe

Natürlich fragte ich als Goiserer unseren Bürgermeister vor dem Fest, was Welterbe für ihn bedeutet: „es macht mich stolz, dass ich Verantwortung übernehmen darf für eine Region, die einzigartig ist auf dieser Welt“.

Pfiat enk und bis boid,

Alex

Danke an Brigitte Mittendorfer für das zur Verfügung stellen der zusätzlichen Fotos vom Welterbefest!