Eigentlich war die Steinacher Pass Initiator des Salzkammergut Krampuslaufes in Bad Goisern. Nach einigen Jahren beschlossen sie aber, nicht mehr daran teilzunehmen, weil sich das Krampustreiben ihrer Meinung nach zu stark vom Brauchtum entfernt hatte. Seitdem tritt die Freiwillige Feuerwehr Bad Goisern als Veranstalter auf.

TIPP: auch dieses Jahr findet die große Veranstaltung am 7. Dezember am Goiserer Marktplatz statt – über 800 Krampusse, Perchten & Nikoläuse mit Engerln aus Österreich, Bayern & Südtirol nehmen teil. Die Passen können sich bewerben, werden vorab ausgewählt & dann erst eingeladen – es wird mittlerweile wieder Wert darauf gelegt, dass die getragenen Masken traditionell sind. Der Reinerlös kommt den teilnehmenden Organisationen (Bergrettung, Feuerwehr, etc) zugute. Mehr Infos zum Salzkammergut Krampuslauf gibts HIER!

TIPP 2: am 5. Dezember bei den Hirlatzer Teufeln am Marktplatz in Hallstatt vorbeischauen – immer ein gewaltiges Erlebnis!

Der Gründer der Steinacher-Pass ist Jim Unterberger, der aus dem Goiserer Ortsteil Steinach stammt. Er hat vor 46 Jahren als 13-jähriger das Kramperl-Gehen angefangen und die ersten Masken aus „Omo-Trommeln“ (Waschpulver) und Papiermaschee selbst hergestellt. Die Kuh- und Geißhörner wurden damals von den Fleischern aus der Umgebung erbettelt.

Die erste Pass bestand damals aus Jim, seinem Neffen und dem Ortner Charlie. Dann kamen noch der Schiendorfer Andi, Pilz Franz und im Lauf der Zeit noch andere dazu.

Seit den 90er Jahren besteht der Kontakt zu den Krampussen im Gasteiner Tal, die Masken der Steinacherpass stammen alle von Schnitzern aus dieser Region.
Die Hörner der Masken sind Widder-und Geißbockhörner, das Gewand aus Schaffell. Eine vollständige Krampusausrüstung hat einen ungefähren Wert von 3000 Euro und wird von den Krampussen selber gekauft.

Es gibt zwei Passen (Gruppen), die jeweils aus einem Nikolaus, einem Körberl-Träger und sechs Krampussen bestehen. Der Körberl-Träger trägt die „Zistel“, in der die Nikolaus-Sackerl für die Kinder drinnen sind. Der Besuch des Nikolaus kostet bei der Steinacher-Pass nichts, vom Trinkgeld werden dann aber die „Guazal“ für die ca. 100 Nikolaus-Sackerl fürs nächste Jahr gekauft (Schokolade, Mandarinen, Nüsse und anderes).

Eine Sache sollte man auch noch erwähnen: die Geschenke zum Nikolaus sind in den letzten Jahren immer mehr geworden. Darum stellen Jim und Martin die Frage in den Raum: „ist es wirklich notwendig, die Kinder mit dieser Masse an Geschenken zu verwöhnen? Oder könnte man sich das nicht für Weihnachten aufheben?“

Wenn die Steinacher Pass unterwegs ist, ist eines sicher: „Zuschlagen gibt es nicht!“. Und ob die Krampusse mit ins Haus gehen, kann man sich auch selbst aussuchen. Den Steinachern geht‘s nämlich auch darum, dass den Kindern keine Angst gemacht wird. Darum nehmen die Krampusse am Ende des Besuchs ihre Masken ab. Und plötzlich steht dann statt dem wilden Krampus Martin, der Schulbusfahrer, vor ihnen. Und der Nikolaus entpuppt sich als Jim, der Winter wie Sommer mit einer Seilbahngondel am Krippenstein unterwegs ist.

Am 4. und 5. Dezember gehen die 2 Passen und der Nikolaus von Haus zu Haus und besuchen die Kinder. Wer noch vom Nikolaus und der Steinacher Pass besucht werden will, der kann sich gerne telefonisch bei Martin Forstinger unter 0664 3250486 melden.

Am 3. Dezember findet ab 11 Uhr beim Vieh-Heli in Au ein kleiner Adventmarkt statt. Und ab 16:00 Uhr kommen dann der Nikolaus und die Krampusse von der Steinacher Pass…

Pfiat enk und bis boid,

Alex