Beim Wasna Gust klopft nit nur da Specht…

Griaß enk, liebe Leser von IRDW!

Als ich für einen meiner letzten Beiträge in Ramsau recherchiert habe, kam ich an einem lustigen Häuschen vorbei. Am Zaun hing ein Schild mit der Aufschrift „Kreativwerkstatt Wasna Gust“.

Mein Interesse war sofort geweckt, also machte ich mich auf die Suche nach Gust. Wenig später hatte ich ihn gefunden und erklärte ihm, was ich mache und worüber wir bei Im Rolli durch Welterbe (IRDW) berichten. Damals musste ich dringend weiter, aber er gab mir seine Visitenkarte – ein paar Wochen später traf ich Gust abermals, damit wir endlich über sein spezielles Hobby reden konnten.

Buntes Sammelsurium an Kuriositäten

Seine Werkstücke stellt er in einer kleinen Unterdachung in seinem Garten aus, dort konnte ich sehr gut hinfahren und mir alles zeigen lassen. Ich war erstaunt wie viele verschiedene Dinge Gust schon gemacht hatte. Von lustigen Lampen bis hin zu einem „Klopfenden Specht“ der signalisiert, dass jemand an der Tür ist. Bei Gust gibt’s eben ein buntes Sammelsurium an Kuriositäten.

Auch besonders, es gibt keine normalen Öffnungszeiten seiner Kreativen Werkstätte und der Handarbeitsausstellung. Wie auf seinem Schild so schön steht: „offen, wonns mi gfreit…“ also immer dann, wenn der Gust Lust dazu hat!

Ein kleines Geschenk für mich

Leider konnte ich mir seine Werkstatt nur von außen ansehen, da sie sehr voll geräumt ist. Er schenkte mir einen selbst gemachten kleinen Holzanhänger mit meinem Logo und meinem Namen darauf. Herb (mein Arbeitsassistent) durfte sich auch einen aussuchen, in den Gust innerhalb kürzester Zeit auch noch seinen Namen gebrannt hat. Große Freude bei uns beiden!

Dischgu im Garten

Danach setzten wir uns bei einem Getränk in seinem Garten zusammen und ich begann ihn zu befragen:

Gust, wie kommt man dazu, dass man so etwas macht, wie du es machst? Das Handwerk hat mir immer schon getaugt, ich arbeite unheimlich gerne mit Steinen und Holz und da fallen mir immer wieder neue Sachen ein.

Aber was hast du beruflich schon alles gemacht? Gelernt habe ich Tischler, danach in einem Steinbruch gearbeitet und seit 15 Jahren bin ich „Bier-Führer“.  Leider muss ich aus gesundheitlichen Gründen damit jetzt aufhören.

Wie lange machst du dieses Hobby schon? Begonnen habe ich 1988 mit einer Federkiel-Stickerei. Aber nach 400 Stücken wurde es mir langweilig und ich begann Steinlampen zu machen. Und das hat sich dann immer weiterentwickelt.

Wo nimmst du deine außergewöhnlichen Ideen her? Ganz viel Inspiration bekomme ich, wenn ich „dauni geh und hi daund huck“ (Anmk. er geht gern wandern, geniesst die Stille beim in der Natur sitzen). Sehr oft bin ich schon um zwei oder 3:00 Uhr morgens unterwegs.

Sind das eher eigene Einfälle von dir oder siehst du das auch irgendwo? Manche Sachen habe ich gesehen, aber die meisten, so wie die Steinlampen, die Elfen und Wichtelhäuser, sind meine eigenen Ideen gewesen. Bei mir ist nichts gerade, bei mir ist überall Leben drinnen.

Welches Werkzeug brauchst du, um deine kleinen Kunstwerke zu schaffen? Ich habe ein paar Spezialwerkzeuge, die man nicht ganz einfach bekommt. Aber das meiste mach ich eigentlich händisch – schleifen, mit dem Reif-Messer arbeiten,… Wenn ich die Steinlampen mache, muss ich beim Löten besonders aufpassen, dass der Achat-Stein nicht zu heiß wird. Das sitz´ ich dann oft stundenlang dabei. Das ist aber die Energie, die da hinein gearbeitet wird.

Woher beziehst du deine Achat Steine? Die Steine kaufe ich in einem Spezialgeschäft. Der Preis ist zwar sehr hoch, aber wenn man etwas Gutes machen will, braucht man a “gescheits Zeig“.

Sind das spezielle Hölzer bzw. Steine die du für deine Produkte verwendest? Ich verwende verschiedene Hölzer, zum Beispiel Wacholder, Olive, Zirbe oder auch Schwemmholz. Bei den Steinen geht‘s immer um den Verwendungszweck. Bei den Lampen sind Achatscheiben sehr schön, weil man sie gut beleuchten kann. Ich verwende aber auch noch Bergkristall und Rosenquarz.

Bist du ein gebürtiger Goiserer? Nein, bin ich nicht. Ich bin ein gebürtiger Ebenseer, also ein „Lockanposcha“…

Wåsna Gust im Goiserer Kreuzverhör

Wo is dei Lieblingsplatzerl in Goisern? Des is Dahoam.

Konnst du jodeln? Na, oba dafür Musizieren.

Wöchan Berg host du am öftern bestiegen? Es gibt koan „Riedl“, wo i no nit obm woa, oba da „Predigstuhl“ is ma einer vo de liabern.

Wonnst das aussuachn kinnadst- wöcha Rolle würdest du gern amoi in an Heimatfilm spün? Den Lausbuba, a wonn i koa guada Schauspieler bin.

Gibt´s  no wos, des du meine Leser mit auf´n  Weg gebn wüst? Eigentlich soit si a jeder kreativ beschäftigen, d´Natur genießen und auf si schaun. Und bitte imma in Mist wieda mitnehmen und nit  einfoch liegn lassen! (DA SIND WIR VOLL DEINER MEINUNG, GUST!)

Donschee Gust, dasd ma ois zoagt host.

Pfiat enk und bis boid,

Alex

PS: Wer nach einem außergewöhnlichem Geschenk sucht, sollte unbedingt mal beim Gust vorbeischauen – dort wird er sicher fündig. Man findet seine Kreative Werkstätte, wenn ma über die Goiserer Brücke fährt, dann übern „Bühel“ in die Ramsau rechts abbiegt – nach dem Waldstückl das erste Haus links – unverkennbar – ist das Haus vom Wasna Gust