Im Gespräch mit Brigitte Mittendorfer – Obfrau der Goldhauben und Kopftuchfrauen über Holzknechtnocka & die Goiserer Gamsjagatage

Seit 17 Jahren machen die Goldhauben- und Kopftuch-Frauen bei den Gamsjaga-Tagen eine echte Spezialität, die es im inneren Salzkammergut gibt – in Goisern ein echter Klassiker: Holzknechtnocka.

Ich habe mich mit Brigitte an einem schönen sonnigen Tag vor dem Holzknechtmuseum im Goiserer Müllnerwaldl getroffen, um mehr über diese Lieblingsspeise von mir zu erfahren!

Holzknechte & ihr Essen

Als es bei uns noch echte Holzknechte gab, die mit Säge und Axt die Bäume fällten, darum oft tagelang im Wald waren und in den sogenannten Holzknechtstuben übernachteten, war es wichtig, dass die Arbeiter energiereiche und fette Nahrung zu sich nahmen.

Da man Mehl, Salz und Butterschmalz leicht transportieren konnte und es auch länger haltbar war, nahmen sie die Zutaten in den Wald mit, um daraus Holzknechtnocka zu machen.

Einfaches Rezept, guade Nocka

Das Rezept für Holzknecht Nocken ist einfach und geht folgendermaßen:

Man braucht dazu kochendes Wasser und Mehl.

In einem Topf wird für jeden Schöpfer Mehl ein Schöpfer Wasser dazu gegeben. Wichtig: das Wasser und das Mehl salzen!

Dann wird umgerührt – und fertig ist der Nockenteig (ganz so einfach wie es klingt ist das aber nicht – erfordert Armmuskeln!)

Aus dem Teig werden dann kleine Knödel geformt und diese werden dann im Salzwasser gekocht.
Danach werden sie in einer gusseisernen Pfanne in reichlich Butterschmalz gebraten!

Wichtig: dabei werden so viele Nocken wie möglich in die Pfanne hinein „gebatzt“. Dadurch bildet sich (mit Glück) das sogenannte “Kranzl“.

Wenn sie dann am Rand Farbe annehmen, wird nachgeschaut, ob sich das Kranzl in der Pfanne schon dreht.

Bei den Gamsjagatagen sind Samstag und Sonntag um die 20 Frauen des Vereins im Einsatz, um euch diese kulinarische Köstlichkeit anbieten zu können! Kleiner Tipp: Samstag bei der kultigen Radlpirsch ab 13.30 Uhr wird es dort richtig voll, also lieber davor oder am Sonntag vorbeischauen…

PS: klassisch isst man die Nocka pur, mit Apfelmus oder Sauerkraut – alles andere ist keine Option! (oder zumindest in Goisern koa Brauch)

Nocka selbermachen

Natürlich könnte man die Holzknechtnocka auch zu Hause machen – man braucht aber dazu eine (alte) Eisenpfanne, die man nur auswischen, aber nie abwaschen darf!

Allerdings möchte ich euch warnen: es spritzt und spradat sehr…

Darum ist es vielleicht besser, das Ganze im Freien über einem offenen Feuer zu machen (beständige Hitze ist aber ein Muss und oft nicht so einfach)

„Ich als alter Holzknecht Nocken Fanatiker kann euch nur empfehlen, hinzugehen und ein paar Nocken zu essen. Ich werde es mit Sicherheit tun.“

Pfiat enk und bis boid,

Alex