Im Gespräch mit Robert Zahler, dem Kustos des schönen Goiserer Holzknechtmusems, über das Leben der Holzknechte & die früher wichtige Rolle dieser für das Salzkammergut

Griaß enk!

Früher dienten die Holzknechtstuben den Holzknechten die ganze Woche lang als Quartier. Als in den fünfziger Jahren dann aber mehr Forststraßen angelegt wurden, konnten die Holzknechte täglich wieder zurückfahren – die Holzknechtstuben hatten ausgedient.
(In Österreich haben wir mehr Forststraßenkilometer als Autobahnkilometer.)

Bei mir in Bad Goisern im „Müllnerwaldl“ steht die alte „Dürrenholzstube“, die jetzt unser Holzknechtmuseum ist.

Abgebaut und wiederaufgestellt

Zuerst stand das Museum im Goiserer Weißenbachtal. 1976 wurde es dort abgebaut und 1977 an dem Platz im Müllnerwaldl wieder aufgebaut. Auch der Herd wurde wieder so, wie er ursprünglich gewesen ist (ohne Kamin) nachgebaut.
Als die Hütte nicht mehr verwendet wurde, hat der Goiserer Heimatverein sie von den Bundesforsten erworben.

Ich habe mich mit Robert Zahler, dem Kustos des Museums, getroffen, damit er mir ein paar Fragen zu diesem Museum und zu seiner Person beantwortet :

Seit wann bist du Kustos des Museums?
Ich bin seit 40 Jahren für das Holzknechtmuseum zuständig, aber aufgebaut haben es mein Vater und die Bundesforste.

Wie lange hat es gedauert, aus der ehemaligen Holzstube ein Museum zu machen?

Eigentlich ging das ziemlich geschwind (schnell). Im Herbst 1976 wurde die Hütte abgetragen und im August 1977 schon eröffnet.

Wer hat dabei mitgeholfen?

Natürlich haben sehr viele Leute dabei mitgeholfen, es waren ungefähr 30-40 Helfer.

Wer hat dieses Projekt initiiert?

Mein Vater war damals Obmann des Heimatsvereins. Es hat sich dann die Frage gestellt, wo der ideale Standort des Museums ist. Darüber wurde im Gemeinderat abgestimmt, da es noch einen zweiten Standort im „Stampfl“ gegeben hätte.
Es war eine 50:50 Abstimmung, bei der die Stimme des damaligen Bürgermeisters Hermann Engleitner den Ausschlag für den jetzigen Standort gab.

Warum hast du ein großes Interesse an den Holzknechten?

Wie es im Salzkammergut halt so ist, haben noch viele ein Servitut. Auch meine Schwiegerleute in Gosau haben eines und so bin ich zum „Hüzn“ (Holz machen) gekommen. Das hilft natürlich, wenn man sich als Kustos des Museums mit Bäume umschneiden, aus dem Wald bringen und mit einem Hörnerschlitten fahren, auskennt.

Warum haben die Holzknechte bei uns im Salzkammergut so eine wichtige Rolle gespielt, dass man ihnen ein Museum gewidmet hat?

Der Reichtum des Salzkammergut wurde in der Monarchie auf dem Salz aufgebaut. Zum Beheizen der Sudpfannen brauchte man damals Unmengen an Holz ( Sprichwort: Ohne Hoiz, koa Soiz ). Zwei Drittel der ganzen Salinenarbeiter waren damals im Wald beschäftigt. Diese Arbeiter lieferten das Brennholz für die Sudpfannen, wodurch es erst möglich war das Salz zu gewinnen.

Welche Organisation steht hinter dem Museum?

Der Goiserer Heimatverein

Wie hoch waren die Kosten, um das Museum so fesch herzurichten, wie es jetzt ist?

Als wir die Hütte damals kauften, haben wir 40 000 Schilling dafür bezahlt. Die Kosten für die Einrichtung betrugen auch noch einmal um die 80 000 Schillinge (wie viel das in Euro jetzt wäre, kann sich jeder selber ausrechnen – Alex IRDW)

Wann ist das Museum geöffnet?

Von Anfang Juni bis Mitte September täglich von 10 bis 12 Uhr außer Montags. Zusätzlich kann man nach telefonischer Voranmeldung unter 0664 5513661 das Museum auch noch bis 26. Oktober besuchen. Dann wird es dafür leider zu kalt.

Ich habe erfahren, dass man das Holzknechtmuseum auch für Feierlichkeiten mieten kann – auch das klappt über die Nummer vom Robert Zahler (siehe oben)

Robert im „Goiserer Kreuzverhör“

Wo is dei Lieblingsplatzerl in Goisern?

An hoasse Tog is des do im Holzknecht-Museum, weil do so a angenehmes Klima herrscht

Konnst du jodln?

Na, do hätt koana a Freud damit

Wöchan Berg host du am Öftan bestiegen?

In Kalmberig, i bi owa eigentlich koa Bergsteiger

Wonnst das aussuachn kinnadst – wöcha Rolle würdst du gern in an Heimatfilm spün wolln?

Auf da Alm den Senner

Gibt´s no wos, des du meine Leser mit auf´n Weg gebm wüst?

Ma sollt alte Sochn bewahren, damit ma’s da nächsten Generation a nu zoagn konn!

Danke Robert, für den interessanten Einblick ins Holzknechtmuseum!

Pfiat enk und bis boid,

Alex