Der Goiserer Wünschelrutengeher Gerhard Fischer über das Wassersuchen

Ein Bekannter von mir hat eine Almhütte und für diese Almhütte hätte er gerne Wasser gehabt. Da die Almhütte aber weit oben am Berg ist, musste dazu ein Brunnen geschlagen werden. Der Mann, der die Quelle gefunden hat, war der Goiserer Wünschelrutengeher Gerhard Fischer. Ich habe Gerhard ein paar Fragen gestellt, wie er das macht.

Du hast damals auf einer Alm schon einmal Wasser gesucht bzw. gefunden. Wie hast du das gemacht?

Eigentlich ist die Vorgehensweise immer dieselbe. Dazu habe ich Hilfsmittel: den Tensor und die Winkelrute. Diese Hilfsmittel sind nichts anderes als Antennen, die mir Informationen geben. In diesem Fall – bei der Almhütte – gehe ich einen Bereich ab und konzentriere mich auf “Trinkwasser“. Wenn ich an eine Stelle komme, wo Wasser ist, zeigt mir das meine Rute an – die Stäbe überkreuzen sich. Dann nehme ich den Tensor und der sagt mir, wie tief, welche Qualität und wie viel Wasser es ist.

Was machst du, wenn du Wasser gefunden hast?

Dann wirds Zeit zum „Brunnenschlagen“ – früher hab ich das immer selber gemacht. Jetzt geht´s aber wegen meinem Kreuz nicht mehr, darum helfen mir mein Bua und sein Freund.

Wie hast du gemerkt, dass du diese Fähigkeit besitzt?

Als ich noch ein junger Bub und Installateurlehrling war, ist mir folgende Geschichte passiert: wir sollten eine Wasserleitung in Obersee (Ortsteil von Goisern) im Freien reparieren, die undicht war. Man wusste aber nicht, wo die Leitung war und grub (damals noch mit Hacke und Schaufel) an der falschen Stelle. Da man die Wasserleitung aber nicht fand, holte man schließlich einen alten Mann, der mit der Rute die Leitung (die im Boden verlegt war) doch finden konnte. Ich verstand damals nicht, wie so etwas möglich war. Als ich älter wurde habe ich so etwas auch öfter probiert, aber es funktionierte nicht. Der Grund dafür – glaube ich – war, dass ich meinen Kopf “nicht frei hatte“. Ich probierte es aber trotzdem immer wieder und auf einmal funktionierte es. Ich bin davon überzeugt, dass es jeder kann, den es interessiert.

Was kann man sich unter „Wünschelruten gehen“ vorstellen?

Eigentlich ist es eine einfache Sache. Man muss sich nur auf das konzentrieren, was man sucht. Ich habe zu Hause Bücher, in denen beschrieben wird, dass Leute im 13. Jahrhundert mit dieser Methode bereits Erze gesucht haben (Dinge wie Erze und Wasser strahlen nämlich). Ich kann mit meiner Route auch Erd- und Wasserstrahlen ausfindig machen, denn wenn man auf diesen liegt, kann es sein, dass man krank wird, oder schlecht schläft.

„Wonnst auf sowos  liegst, bist nid fesch an.“

Wie sieht deine Wünschelrute aus?

Die Winkelrute sind eigentlich zwei Drahtstangen, die ich in die Hand nehme und mit ihnen gehe. Wenn Sie sich überkreuzen, dann weiß ich, da ist irgendetwas, nachdem ich gesucht habe.

Wie lange machst du das schon? Kannst du außer Wasser-und Erdstrahlen sonst noch etwas finden?

Seit ungefähr zehn Jahren mache ich das sehr intensiv. Ja, man kann zum Beispiel im Boden Stromleitungen suchen oder alte Wasserleitungen. Auch im Gesundheitswesen kann man einiges tun. (Anmerkung: es würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, darauf näher einzugehen)

Ich kann mit meinem Tensor auch die Qualität von Produkten, wie zum Beispiel Nahrungsmitteln, feststellen.

Wie oft wirst du von Leuten um deinen Rat gefragt?

2021 bin ich 96 mal gebeten worden, Schlafplätze auszutesten.

Musst du immer vor Ort sein, um Räume auszutesten?

Nein, es reicht mir auch, wenn ich einen Plan von den Örtlichkeiten bekomme. Damit kann ich auch herausfinden, ob es dort Störfelder gibt.

Gerhard im Goiserer Kreuzverhör

Wo is dei Lieblingsplatzerl in Goisern? I hob mehrere, oans is bei mir Dahoam. Do gibt´s a Bankal bei da Traun, do sitz I im Sommer gern. Oder in da Chorinsky-Klause.

Konnst du jodeln? Do miassat ma wer auf´d  Zehen steigen.

Wöchan Berg host du am öftern bstiegen? Am öftesten sicha in Predigstuhl

Wonnst das aussuachn kinnadst, wöcha Rolle würdst gern in an Heimatfilm spün wolln? An graubärtign Opa

Gibt´s no wos, des du meine Leser mit auf´n Weg gebm wüst? Ma sollt si vü mehr auf sei Bauchgfüh verlossn, egal wie oid ma a is.

Danke Gerhard fia den Trüfla! (des is goiserisch und bedeutet: nettes Gespräch)

Pfiat enk und bis boid,

Alex