Holzfeuerkaffee aus Goisern – Alex im Gespräch mit Röstexperte Georg Hrovat über die Besonderheiten seiner Mischungen und wann Bohnen sauer schmecken

Griaß enk, liebe Leser des Welterbeblogs!

Wie die Mehrheit von euch sicher weiß (oder auch nicht) trinke ich am liebsten Kakao. Und trotzdem geht‘s im heutigen Beitrag um Kaffee, genauer gesagt um Georg Hrovat´s kleine Kaffeerösterei am Fuße des Pötschen-Pass.

Winterliches Treffen

Schon im November wäre ein Besuch bei Georg Hrovat in der kleinen Rösterei am Fuße des Pötschen-Pass geplant gewesen, aufgrund des Lockdowns wurde aber nichts daraus. Nun war es endlich soweit und ich konnte mich auf den Weg machen. Oben angekommen, erwartete mich zunächst nichts als Schnee und Kälte. Da eine Terminkollision herrschte, hieß es für mich erstmal warten (siehe Foto). Aber kurze Zeit später öffneten sich die Tore der alten Scheune, die ein altes Renaissancegewölbe verbirgt….

Rösten – ein spannender Ablauf

Fast wäre der erhöhte Türstock am Eingang ein Problem gewesen – Georg hatte jedoch mitgedacht und zwei Bretter aufgelegt, sodass ich einfahren konnte. Da ich das Taxi zur Abholung etwas zu früh bestellt hatte, blieb uns leider nicht viel Zeit. Georg zeigte mir schnell den speziellen Trommelröster, sein Lager und einige andere Dinge. Ich war beeindruckt, wie viel frischen Kaffee er dort lagert. Eine Besonderheit der Rösterei: das alte Gebäude hat ein ganz eigenes Klima. In Goisern würde man sagen – es ziagt a weng duri (es zieht dort drin) – was für den Kaffee super ist. Als das Taxi dann da war, fuhr ich nach Hause und wir verabredeten uns für Anfang der nächsten Woche in seiner Apotheke (ja, Georg ist Apotheker), wo er mir noch mal ausführlich erklärte, wie er seinen Kaffee röstet.

Die Besonderheiten der Holzfeuerröstung

Das Besondere an der kleinen Kaffeerösterei ist der Trommelröster, der ausschließlich mit Holz befeuert wird. Meistens wird die Arabica Bohne verwendet und normalerweise wird einmal in der Woche geröstet, das ergibt ca. 400kg Kaffee pro Woche! Jedoch muss der frisch geröstete Kaffee dann 14 Tage liegen (zum ausgasen), denn frischer Kaffee schmeckt Sauer. Das wusste ich auch noch nicht. Bei Horvat’s röstet gibt es übrigens die verschiedensten Kaffeesorten – von Bemmerl über Schwarzpulver oder Oachkatzl zum Apotheker Spezial, einer Dreiklang Mischung, der Goiserer Blume oder der Ausseer Dirndl Melange… Die Packerl sind aus abbaubaren Reispapier mit Aromaventil, auf der Rückseite gibts den Hinweis, welche Art der Zubereitung sich am besten mit der jeweiligen Mischung verträgt.

PS: die besten Zubereitungstipps liefert der Chef übrigens persönlich auf https://www.hrovatsroestet.at/ 

In Goisern gibt es die Holzfeuer-Kaffeesorten ua in der Baumhaus Apotheke zu kaufen oder ganz einfach online bestellen.

„Goiserer Kreuzverhör“ mit Georg Hrovat

Zum Abschluss nehme ich auch Georg wieder ins „Goiserer Kreuzverhör“:

Die Frage nach seinen Lieblingsplatzerl in Goisern beantwortet er geheimnisvoll: „Wann i da des verraten würd, wärn zvü Leit dort.“

Kannst du Jodeln? „Na. Dafür müsst I erst in an Kurs geh“

Wöchan vo de umliegenden Berg host am öftan bestiegen? “Eigentlich bin I scho auf allen Bergen obn gwen, aba I geh nit immer auf den gleichen.“

Mechst meine Leser no wos mit auf´n Weg gem? „Es wär mei Wunsch das die Leute reflektieren, was sie essen und woher es kimmt, nit nur beim Kaffee.“

Da schliessen wir uns an – Danke Georg fia des nette Gespräch! 

Ob i demnächst doch mal an Goiserer Kaffee probiere? Wer woas…

Pfiat enk und bis boid,

Alex