Eisstockschiessen – für viele im Salzkammergut eines der schönsten Winterhobbies. Wie die Stöcke hergestellt werden, wissen aber oft nur wenige. Alex hat den Goiserer Eisstockmacher Fred Putz getroffen, der dieses besondere Handwerk ausübt. Warum er sich die meisten seiner Werkzeuge selbst herstellt und wie er dazu kam…

Griaß enk, liebe Leser des Welterbeblogs!

Was macht man, wenn man im Winter nicht Skifahren kann oder will? Dann braucht man ein anderes Hobby. Wie wäre es da zum Beispiel mit Eisstockschießen? Ohne Eisstock schwer möglich – da muss man jemanden finden, der ihn herstellen kann. Zum Glück haben wir so jemanden in Bad Goisern, nämlich den Putz Fred aus Au. Das Taxi brachte mich direkt vor seine Werkstatt, wo ich dann ohne Probleme hineinfahren konnte, weil es Gottseidank keine Stufe gab. Drinnen war der kleine Holzofen gut eingeheizt, ein perfekter Ort für unser Gespräch!

Gmocht, owa nit glernt 

Fred ist gebürtiger Goiserer, gelernter Werkzeugmacher und hat diesen Beruf auch 42 Jahre ausgeübt. Sein Interesse für Eisstöcke kam früh, da er schon sehr lange selber schießt. Früher kaufte er seine Stöcke immer von einem alten Eisstockmacher, mit der Zeit fand er diese aber nicht mehr so ganz passend. So kam Fred auf die Idee, sich seine Stöcke selber herzustellen. Als reines Hobby, weil nicht gelernt.

In seiner kleinen Werkstatt verwendet Fred neben konventionellen Maschinen auch viele selbst hergestellte Werkzeuge und Vorrichtungen, welche er unter anderem zum zusammenleimen braucht.

Holz ist nicht gleich Holz

Die Holzsorten für den Körper des Eisstocks sind meistens Harthölzer. Für die „Laufbahn“ (Unterseite) können verschiedene Hölzer verwendet werden. Von Pappel, über Zwetschge bis hin zur Zirbe kommt alles zum Einsatz. Wobei die Zwetschge ein sehr hartes Holz ist, die Pappel etwas weicher.

Je weicher das verwendete Holz ist, desto langsamer gleitet der Eisstock über die Bahn.

Fred verwendet nur trockenes Holz. Dieses muss zwischen fünf und sieben Jahren vorab gelagert werden, um auf die Holzfeuchtigkeit Rücksicht zu nehmen.

Übrigens: Fred leimt fast nur im Sommer, weil es dann schön warm ist und auch die Temperatur für das Leimen eine Rolle spielt.

Das Goiserer Kreuzverhör

Wo ist dein Lieblingsplatzerl in Goisern? „Des scheenste Platzerl is fia mi beim Strandbad Untersee, wegan Fischen“.

Konnst du jodeln? „Do kriagst a Ganslhaut, won I jodl“.

Wöchan Berg host du am öftern bestiegen? „I woa scho oft auf da Schochtn und da Goiserer Hittn. Owa recht a Bergsteiger bi i nit“.

Wonnst das aussuachen kinnast, wöcha Rolle würdest du gern in an Heimatfilm spielen? „Wonns an Film übers Eisstockschießen draradn, donn wa i da Moar“.

Gibts nu wos, wos du meine Leser mit am Weg gebn wüst? „Jeda soit amoi ’s Eisstockschiaßn ausprobieren! Es is a Gaudi, ma lernt Leit kenna und danoch geht’s nu in´d Hittn eini und do is don erscht recht wieda a Gaudi“.

Danke Fred, dass´d ma an Einblick in deine „heiligen Hallen“ gebn host.

Pfiat enk und bis boid,

Alex