Im Gespräch mit dem Goiserer Robert Egger über sein Hobby, das Bierbrauen

Griaß enk!

Außer Wasser gibt es für die Menschen in der Welterberegion noch eine zweite Flüssigkeit. Diese ist fast genauso wichtig, wenn nicht wichtiger für sie: das Bier. Obwohl ich kein leidenschaftlicher Biertrinker bin, hat mich die Thematik trotzdem interessiert und so habe ich für den Goiserer Hobby-Bierbrauer, Egger Robert, zu diesem Thema näher befragt. Ich werde in diesem Artikel aber nicht auf den Bier-Brauprozess an sich eingehen, dieser wurde schon oft genug in Büchern und im Internet thematisiert. Dies ist vielmehr ein Bericht über die Ansichten eines Hobbybrauers.

Gibt es einen Unterschied zwischen selbst gebrauten und gekauften Bier?

Ja, der Hobbybrauer verwendet andere Malz-und Hopfensorten als die großen Brauereien. Ich sage einmal so, mein Bier schmeckt am Besten…

Wie kommt es, dass du dich für das Bierbrauen interessierst?

1999 habe ich zum ersten Mal Bier gebraut. Damals bin ich mit einem Freund auf die Idee gekommen, es zu probieren. Die ersten Versuche habe ich in der Küche auf dem E-Herd „mit einem Reindl von der Mutter“ unternommen.

Was brauchst du zum Bierbrauen?

Die Brauanlage selbst besteht aus einem Kupferkessel (der schon seit meiner Kindheit im Haus war und früher bei uns auch als Waschkessel benutzt wurde). Dieser wird mittlerweile elektronisch beheizt. Außerdem ein paar Kübeln und „eine Abwasch“ ist husig sowie 2-3 m², wo man sich ein bisschen ausbreiten kann.

Welche Zutaten werden dafür benötigt?

Wir haben in Goisern gutes Wasser, das Malz kommt von einer Grieskirchner Mälzerei, den Hopfen beziehe ich aus dem Mühlviertel und das einzige, das ich im Internet kaufe, ist die Hefe.
Ich lege Wert darauf, dass die Sachen, die ich in mein Bier gebe, aus der regionalen Umgebung stammen.

Was muss vor einem Brauvorgang alles vorbereitet werden?

Am Vortag zerkleinere ich das Malz mit einer Mühle – das ist die ganze Vorbereitung. Und am nächsten Tag geht‘s dann schon los.

Wie lange dauert das Bierbrauen?

Ich brauche einen ganzen Tag, bis der Hauptbrauprozess erledigt ist. Danach beginnt der Gär-Prozess, der dauert 4-5 Tage und dann fülle ich in Flaschen ab. Zwei Monate später ist mein Bier dann trinkfertig.

Wie viel Bier kannst du auf einmal herstellen?

Aus einem Sud kann ich bis zu 50 l Bier machen. Ob ich jetzt 10 l, 20 l oder 50 l Bier mache – es dauert immer ungefähr einen Tag.

Wie lange halten 50 l Bier bei dir?

Das kommt darauf an, wie durstig man ist.  Je heißer es wird, desto weniger lang halten die Vorräte. Im Jänner oder Februar braue ich gerne Bier – das ist mein Schlechtwetterprogramm, damit habe ich dann im März mein „Märzen-Bier“.

Hat‘s dir schon einmal ein „Hoppala“ angetan?

Natürlich, einem jeden Hobbybrauer hat es schon mal was angetan, mir auch:

Als ich irgendwann einmal Bier gebraut und abgefüllt habe, brachte ich es in meinen kleinen Keller zum Lagern. Einige Zeit später war ich neugierig, ob es schon trinkbar ist und öffnete die Bügelverschlussflasche. Und – WUMM- schon stand ich unter einem Bierbrause, weil das Bier ausfuhr. Die restlichen Flaschen ließ ich dann noch einige Zeit stehen und es wurde ein sehr gutes Bier daraus…

Was ist deiner Meinung nach noch erwähnenswert?

Als ich das Bierbrauen begonnen habe, gab es eigentlich nur die großen Brauereien und es war zu wenig Unterschied bei den Biersorten. Das Bierbrauen selbst ist ein Spaß und eine Gaudi. Jeder, der Lust und Laune hat, sollte es einmal probieren.

In alten Büchern kann man  sogar lesen, dass das Bierbrauen früher von Frauen gemacht wurde. Diese hatten unter anderem dafür zu sorgen, dass genug Bier im Haus war.

Frauen sind zwar nicht unbedingt die Haupt-Biertrinker, aber brauen können sie genauso gut wie Männer!

 Robert im Goiserer Kreuzverhör

Wo is dein Lieblingsplatzerl in Goisern? Wonn I da des jetzt sagen würd´ gangadn då oi hi.

Konnst du jodeln? Na, do is da Hubert besser wia i.

Wöchan Berg host du am Öftern bstiegen? Sarstein.

Wöcha Rolle würdest du gern in an Heimatfilm spün wolln? Den Wüdara.

Gibt´s nu wos, des du meine Leser mit auf´n Weg gebm wüst? Jederzeit anfangen zum Bierbrauen – starten und probieren.

Danke Robert, das’d mir wos übers Bierbrauen erzählt host.

Pfiat enk und bis boid,

Alex